Poetische Entomologie. Insektenkunde in Literatur und Naturforschung

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
SoSe 2021
Standort
Online
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Mi
Zeit
10-12
E-Mail
denise.reimann@hu-berlin.de

Details

Während viele Insekten zusehends von der Bildfläche der Natur verschwinden, wimmelt es in der Gegenwartsliteratur nur so von ihnen: Ob Maja Lundes in dreißig Sprachen übersetzte Geschichte der Bienen (2015), Carmen Stephans aus der Sicht einer Mücke erzählter Roman Mal Aria (2012) oder auch die von Käfern (2019), Fliegen (2018) und Schmetterlingen (2016) handelnden Naturkunden des Berliner Verlags Matthes und Seitz, in denen sich natur- und kulturgeschichtliches Wissen auf ästhetisch anspruchsvolle und überaus erfolgreiche Weise miteinander verbinden. Das SE nimmt die neu erwachte Faszination an Insekten zum Anlass, die Geschichte des seit jeher zwischen Literatur und Naturforschung oszillierenden Genres der „poetischen Entomologie“ in den Blick zu nehmen. Anhand ausgewählter Texte von Platon, Goethe, Fabre, Kafka, Musil, Benjamin, Jünger, Rilke, Bachmann und anderen soll im SE der Frage nachgegangen werden, woher die Faszination rührt, welche Naturforscher*innen wie Poet*innen für Käfer, Schmetterlinge, Grillen und Bienen hegten, im Rahmen welcher kulturhistorischer Settings das Wissen um Insekten jeweils relevant wurde und wie und warum Wissenschaft und Literatur einander gegenseitig beflügelten und immer noch beflügeln, wenn es um die Erkundung von Insekten geht. Das SE versteht sich zugleich als eine Einführung in die Ansätze der Cultural and Literary Animal Studies. Bemerkung: Das SE setzt sich aus asynchronen Formaten (Fragegeleitete Lektüren, Forumsdiskussionen und Gesprächsprotokollen) und synchronen Formaten (Videokonferenzen und Arbeit in Kleingruppen) zusammen.