Körper, Technologie, Unterschiede: Mit Science and Technology Studies denken

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
SoSe 2023
Standort
MO 40, 312
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Mo
Zeit
12-14
E-Mail
m.sisnowski@posteo.de

Details

Von Software, die manche Gesichter besser erkennt als andere, hin zu unzugänglichen Infrastrukturen: Für diskriminierende technologische Arrangements gibt es viele Beispiele. Dabei sind nicht nur Ungleichheiten in Technologien eingeschrieben, Technologien tragen auch zur Naturalisierung von Differenzkategorien bei. In diesem Kurs nähern wir uns den vielfältigen Verbindungen zwischen Körpern, Technologien und Ungleichheiten durch klassische und neuere Arbeiten aus dem Bereich der Science and Technology Studies. Wir befassen uns mit den Unterschieden, die Technologien machen, und diskutieren, wie sie sich auf strukturelle Ungleichheiten sowie auf Körper als Orte der Differenz beziehen. Die Science and Technology Studies sind ein breites und interdisziplinäres Feld, das Wissenschaft und Technik als gesellschaftliche Phänomene analysiert und erforscht. In diesem Seminar erarbeiten wir uns erste konzeptionelle Ressourcen und empirische Fälle aus den Science and Technology Studies, um zu verstehen, wie Technologien am sozialen Leben und an der Herstellung von Differenz teilnehmen. Dafür entwickeln wir ein gemeinsames Verständnis von technologischen Artefakten als soziale Akteure, wie es in der Akteur-Netzwerk-Theorie vorgeschlagen wird, und betrachten dann verschiedene Arten von Mensch-Technik-Beziehungen, wie ‚Infrastruktur’, ‘Cyborg’, ‘Mutual Shaping’ und ‘Exposition’. Wir werden uns diesen Figuren der Mensch-Technik-Verflechtungen anhand von Fällen nähern, die zeigen, wie Technologien Ungleichheiten und Differenzkategorien wie race, Behinderung und Geschlecht mitkonfigurieren, und dabei auch diese Kategorisierungen selbst genauer in den Blick nehmen.