Hans Blumenberg: Der Absolutismus der Wirklichkeit

Anne EusterschulteAntonis Kalatzis

Organisatorisches

Kurstyp
AS
Semester
SoSe 2010

Details

Metaphern, Narrative, mythische Bilder prägen die philosophische Tradition seit jeher und sind keineswegs als bloß vor-begriffliche Veranschaulichungsformen zu verstehen, sondern lassen sich als Elemente der Theoriebildung und der Reflexion greifen. Welche Sinnerwartungen oder Orientierungen, welche Sichtweisen auf die Welt bergen Metaphern? Hans Blumenberg geht in seinen metaphorologischen Schriften der Funktion der Metapher in philosophischen Verstehensmodellen bzw. Entwürfen einer Bewältigung der Wirklichkeit nach. Die kritische Reflexion auf Fragen der Wahrheit, Gewißheit, begrifflichen Klarheit bricht sich in metaphorischen bzw. mythologischen Formen. In der Bildhaltigkeit des Metaphorischen artikulieren sich Weisen eines Weltverhältnisses wie Selbstverständnisses. Hier zeigen sich Ansätze einer philosophischen Sprache, die sich nicht auf eine Begriffslogik reduzieren läßt. »Die Metaphorologie«, so Blumenberg »sucht an die Substruktur des Denkens heranzukommen, an den Untergrund, die Nährlösung der systematischen Kristallisationen, aber sie will auch faßbar machen, mit welchem 'Mut' sich der Geist in seinen Bildern selbst voraus ist«. Wir werden dies im Rahmen des Seminars an ausgewählten Schriften analysieren und diskutieren.