Gefühlte Wissenschaft - Emotionen als Gegenstand der (Wissenschafts)Soziologie

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
SoSe 2021
Standort
Online
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Mo
Zeit
10-12
E-Mail
martin.reinhart@hu-berlin.de

Details

Die Autorität von Wissenschaft basiert auf Vorstellungen, dass die wissenschaftliche Methode rational ist und individuelle Gefühle der Forscherinnen und Forscher neutralisieren kann. Gleichzeitig ist unstrittig, dass Gefühle in jedem Bereich menschlicher Aktivität eine Rolle spielen und dass auch in der Wissenschaft Positionen leidenschaftlich vertreten oder bekämpft werden. Wie ist es vereinbar, dass Wissenschaft objektiv sein soll, aber gleichzeitig leidenschaftlich betrieben werden muss? Stehen Rationalität und Emotionalität in Konflikt oder ergänzen sie sich? Emotionen in der Wissenschaft sind ein kaum beforschtes Thema und auch die allgemeine Bedeutung von Emotionen in der Moderne stellte in den Sozialwissenschaften über lange Zeit ein Randthema dar. In den letzten dreißig Jahren sind jedoch intensivere sozialwissenschaftliche Debatten zu Emotionen entstanden, die sich nun nutzen lassen, um über Emotionen in der Wissenschaft nachzudenken. Dies soll im Seminar durch gemeinsame Lektüre geschehen. Gleichzeitig gilt es aus der Perspektive der Wissenschaftsforschung zu fragen, weshalb Emotionen als Forschungsgegenstand eine erstaunlich wechselhafte Geschichte aufweisen.