„Fragt uns, wir sind die Letzten…“ – Studierende fragen Zeitzeug*innen der NS-Herrschaft und des Umgangs mit den NS-Verbrechen nach 1945

Technische Universität Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
SoSe 2020
Standort
TEL 811
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Di
Zeit
16-18
E-Mail
Bernward.doerner@arcor.de

Details

Es leben nur noch sehr wenige Menschen, die aus eigenem Erleben Auskunft über die NS-Herrschaft geben können. Die Chance, ihnen zuzuhören und sie über Alltag und Verfolgung zu befragen, soll nicht ungenutzt bleiben. In der Lehrveranstaltung werden zunächst die Möglichkeiten und Grenzen des privaten sowie öffentlichen Erinnerns reflektiert. Dann sollen verschiedene Arbeitsgruppen ‚Zeitzeug*innen’ einladen, mit uns zu sprechen. Diese stellen die Überlebenden vor und verfassen danach ein Arbeitspapier über die von ihnen gemachten Erfahrungen. Im Zentrum des Dialogs steht die Frage, wie unsere Gesprächspartner den Antisemitismus in der damaligen deutschen Gesellschaft wahrgenommen haben und wie in ihrem gesellschaftlichen Umfeld auf die Ausgrenzung, Verfolgung, Deportation und Ermordung der Juden reagiert wurde. Von Interesse wird schließlich auch sein, wie unsere Gesprächspartner den Umgang mit den NS-Verbrechen in den beiden deutschen Staaten nach 1945 erlebt haben.

Literature

Aleida Assmann: Die langen Schatten der Vergangenheit, München 2006; Michael Maurer: Mündliche Überlieferung und Geschichtsschreibung, Ditzingen 2011; Herwart Vorländer: Oral History. Mündlich erfragte Geschichte, Göttingen 1990; Gerhard Botz: Schweigen und Reden einer Generation: Erinnerungsgespräche mit Opfern, Tätern und Mitläufern des Nationalsozialismus, 2. Aufl. Wien 2007; Harald Welzer u.a.: Opa war kein Nazi. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis, Frankfurt a. M. 2002; Katharina Rothe: Das (Nicht-) Sprechen über die Judenvernichtung, Gießen 2009; Martin Sabrow/Norbert Frei (Hg.): Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945, Göttingen 2012; Jan Taubitz: Holocaust Oral History und das lange Ende der Zeitzeugenschaft, Göttingen 2016.