Forschungsdaten und empirische Basis

Forschungsdaten sind in der modernen Wissenschaft die empirische Grundlage jeder Erfahrung. Anders als es in vielen populären Darstellungen der Philosophie der Wissenschaft behauptet wird, sind nicht die Sinneswahrnehmungen mit den menschlichen Wahrnehmungsorganen die Grundlage unserer Erkenntnisse über Natur und Gesellschaft. Es sind Forschungsdaten, die Eigenschaften der Gegenstände unserer äußeren Welt feststellen. Die Forschungsdaten werden durch Beobachtungen zumeist mit instrumenteller Unterstützung gewonnen. Messungen in einem breiten Spektrum an Verfahren und Techniken erzeugen in geregelten Prozessen durch Wechselwirkungen mit den Gegenständen der Außenwelt empirische Daten. Damit diese eine empirische Grundlage unserer Erkenntnis werden, haben die Daten strenge epistemische Bedingungen zu erfüllen. Auf diese Weise wird „evidenzbasierte“ Wissenschaft möglich. Im Hauptseminar widmet sich jede Sitzung einem Themenschwerpunkt, der von den Teilnehmern:innen schriftlich vorbereitet und in knappen Thesen vorgetragen werden,  bevor sie im Seminar besprochen werden. Seminarvoraussetzung ist die Bereitschaft der Übernahme eines Themas. Die Themenverteilung erfolgt zwingend in der ersten Seminarwoche. Vorgesehen sind Themen, die nach der ersten Sitzung aufgrund der Rückmeldungen festgelegt werden: Beobachtung, Messung, Experiment (Newton, Duhem, Popper); Theoriengeladenheit (Kuhn, Hanson, Feyerabend); Signifikanz von Daten; Reproduzierbare Ergebnisse; Gehaltvolle vs. gehaltlose Daten, Evidenz; Data quality - Ioannidis These; Data science and Daten-Publikation; Data criticality, Meta-Data; Datenfälschung.