Einführung in kulturwissenschaftliche Theorien

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
VL
Semester
WiSe 2021/22
Standort
Online
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Mo
Zeit
10-12
E-Mail
martina.bengert@hu-berlin.de

Details

Kultur(en)? Wissenschaft(en)? Theorie(en)? In dieser Vorlesung sollen Schlüsselkonzepte und Standpunkte unterschiedlicher kulturtheoretischer Zugänge vorgestellt und kritisch gelesen werden. Natur vs. Kultur, Mensch vs. Tier, Eigenes vs. Fremdes, Individuum vs. Gemeinschaft, Körper vs. Geist, Materie vs. Sprache – dies sind nur einige der Begriffsfelder, deren Spuren wir verfolgen und deren Kontexte, Bedingungen und Reichweite wir mit den oder manchmal auch gegen die entsprechenden Theorien hinterfragen werden. Warum ist es wichtig, Kulturen im Plural zu betrachten und dabei den eigenen Ausgangspunkt zu reflektieren? Wie kann Theorie den Blick für die Diversität kultureller Phänomene schärfen? Auf welche Weise kann die Kenntnis pluraler kulturtheoretischer Zugänge die Lektüre verändern? Wie und wozu liest man überhaupt Theorien und wie bringt man sie mit literarischen Texten, Filmen oder Theaterstücken in Verbindung? Neben soziologischen, ethnologischen, texttheoretischen, medientheoretischen, religionswissenschaftlichen, raumtheoretischen und postkolonialen Perspektiven wird ein Schwerpunkt der Vorlesung auf der Queer Theory (Judith Butler, Paul B. Preciado) liegen. Dies bedeutet nicht zuletzt, dass Klassiker der Kulturtheorie (u.a. René Girard, Ernst Cassirer, Sigmund Freud, Michail Bachtin, Claude Lévi-Strauss, Roland Barthes, Jacques Derrida) in einen interdisziplinär durchquerenden Dialog gebracht werden sollen mit neueren kulturtheoretischen Ansätzen, wie etwa dem New Materialism (Karen Barad, Jane Bennett, Rosi Braidotti) oder dem (Post)Feminismus (Donna Haraway, Legacy Russell).