Organisatorisches
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Die kurze Epoche des Deutschen Kaiserreichs (1871-1918) war ein für die modernen Wissenschaften prägender Zeitraum – in Deutschland, aber auch weit darüber hinaus. Denn auch in dieser Hochphase des Nationalismus in Europa war Wissenschaft ein transnationales Phänomen. Wir werden zentrale Elemente der (Re-)Organisation des Wissenschaftssystems dieser Zeit untersuchen sowie seine langfristigen Auswirkungen diskutieren. Der Begriff „Wissenschaft“ wird dabei im weiten Sinne so verstanden, dass er die Geistes- ebenso wie die Naturwissenschaften umfasst. Die Etablierung dieser Unterscheidung selbst ist eine folgereiche Entwicklung dieser Epoche. Neben grundlegenden Begriffen und Konzepten der Institutionen- und Ideengeschichte sollen auch die Bedeutung der Wissenschaften für das Kaiserreich thematisiert werden sowie die sich herausbildende Wissenschaftskultur. Es werden keine Kenntnisse der Wissenschaftsgeschichte (oder der Naturwissenschaften) vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, englische Texte zu lesen und zu diskutieren.