Antike naturwissenschaftliche Texte im fächerübergreifenden Unterricht

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
WiSe 2023/24
Standort
UL 6, 3071
SWS
2
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Di
Zeit
10-12
E-Mail
marcel.humar@hu-berlin.de

Details

"Linnaeus and Cuvier have been my two gods, though in very different ways, but they were mere schoolboys to old Aristotle." Diesen Satz schrieb Charles Darwin in einem Brief aus dem Jahr 1882 an William Ogle, Gräzist und Naturwissenschaftler in Oxford. Dieser hatte dem Evolutionsbiologen eine Übersetzung von Aristoteles‘ Schrift De partibus animalium (eine Arbeit über die Teile der Tiere) zukommen lassen. Und Albert Einstein schreibt in seinem Geleitwort zur deutschsprachigen Übersetzung von Lukrez‘ De rerum natura, einem naturwissenschaftlichen Lehrgedicht: „Auf jeden, der nicht ganz im Geiste unserer Zeit aufgeht, sondern seiner Mitwelt und speziell der geistigen Einstellung der Zeitgenossen gegenüber sich gelegentlich als Zuschauer fühlt, wird das Werk von Lukrez seinen Zauber ausüben.“ Wie beide Zitate zeigen, übten die antiken naturwissenschaftlichen Texte auch eine Wirkung auf die Naturwissenschaftler der Moderne aus; sie wurden gelesen und ernst genommen. Sie sind demnach keinesfalls nur Texte aus der Antike, in ihrer Wirkung begrenzt auf die Antike. Doch können wir mit antiken Texten noch etwas im naturwissenschaftlichen Unterricht anfangen? Oder andersherum: Lohnt es sich im altsprachlichen Unterricht auch naturwissenschaftliche Texte zu lesen? Und wenn ja: Wie?