Jahrestagung des Arbeitskreises „Materielle Kultur und Konsum in der Vormoderne“

Umnutzung, Umdeutung, Umarbeitung. Transitionale Momente in Objektbiographien

Datum
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Veranstaltet von
Humboldt-Universität zu Berlin, Museum für Naturkunde Berlin, Staatliche Museen zu Berlin

Objekten werden immer wieder neue Funktionen und Deutungen zugewiesen. Im Laufe ihrer Geschichte können sie etwa von der Handelsware zum Museumsobjekt, vom Gebrauchsgegenstand zum Statussymbol oder vom mit Hochschätzung verehrten Fetisch zu Müll werden. Sie werden in ihrer Materialität verändert, sind Verletzung, Zerstörung und Verwesung ausgesetzt, werden aber auch bewahrt, umgearbeitet, repariert und restauriert.

Die 5. Jahrestagung des Arbeitskreises „Materielle Kultur und Konsum in der Vormoderne“ nimmt diese Transitionsmomente in den Blick. Gefragt wird nach den Mechanismen des Übergangs, danach, wie wechselnde Kontexte und Akteure auf ein Objekt einwirken und es neu bestimmen, aber auch danach, welchen Stellenwert der agency eines Objekts in diesen Prozessen zukommt. Auf welche Weise erfolgen Veränderungen in der Bedeutungszuweisung? Welche Spuren hinterlassen sie am Objekt? Inwiefern werden sie inszenatorisch gerahmt oder aber durch diese Rahmungen bedingt? Welche Rolle spielen dabei die räumliche und zeitliche Dimension?

Die Aufmerksamkeit richtet sich explizit auch auf die Praxis objektbiographischen Forschens und Erzählens selbst: Wie werden Momente der Transition in den Quellen greifbar? Wie lassen sich solche „Metamorphosen“ in objektbiographischen Texten oder aber auch in digitalen Darstellungszusammenhängen beschreiben? In welcher Weise kann dabei mit Leerstellen umgegangen werden? Und welche narrativen Modelle kommen hier zum Tragen?

Die Jahrestagung des Arbeitskreises findet in Berlin statt, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Prisma Kunstkammer“ des DFG-Projekts „Das Fenster zur Natur und Kunst. Eine historisch-kritische Aufarbeitung der Brandenburgisch-Preußischen Kunstkammer“.