Tagung des Graduiertenkollegs „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens“

Kartographische Episteme. Visuelle Praktiken Alexander von Humboldts

Datum
00:00 - 23:59 Uhr
Ort
Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, Haus 8, Raum 60/61
Vortragende Person(en)
Bernard Debarbieux (Genf), Birgit Schneider (Potsdam), Thomas Nocke (Potsdam), Nils Güttler (Erfurt), Tanja Michalsky (Berlin), Andreas Christoph (Jena), Francesca Azara (Jena), Tobias Kraft (Potsdam),

Die Tagung vertieft die Fragestellung des Kollegs im Hinblick auf visuelle
Praktiken der Kartographiegeschichte und Kartenherstellung. Karten
verzahnen und verzeichnen auf ihren Oberflächen seit jeher verschiedene
Wissens- und Medienformate, theoretische Reflexion und experimentelle
Forschung. Insbesondere Alexander von Humboldts Karten weisen – an der
Schwelle zur standardisierten und disziplinär verankerten Kartographie –
eine hohe Komplexität mit stark experimentellem Charakter auf:
Historische Reflexionen werden in ihnen ebenso augenfällig wie neue
Raumerfahrungen, aisthetische Praktiken und u.a. politische,
heuristische und technische Entwicklungen seiner Zeit. Eine
Beschäftigung mit Humboldts Karten zielt einerseits ins Zentrum seiner
Wissenschaft selbst, eröffnet andererseits aber auch einen konkreten
Zugang zu visuellen Praktiken Anfang des 19. Jahrhunderts und deren
Entwicklung insgesamt.

Eine Analyse der Karten erfordert die Zusammenarbeit verschiedener
Disziplinen, aus denen Vertreter auf der Tagung miteinander ins Gespräch
kommen sollen. Neben der generellen Fragestellung nach kartographischen
Epistemen, soll der von der Forschung erst in jüngster Zeit beachteten
Bedeutung der Kartographie für Alexander von Humboldts Denken und
Arbeiten nachgegangen werden.