Hoshi Hajime: Retter der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft. Die deutschjapanischen Beziehungen in den 1920er Jahren

Datum
18:00 - 20:00 Uhr
Ort
Freie Universität Berlin, Hörsaal 2, Rost- und Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
Vortragende Person(en)
Prof. Dr. Dr. h.c. Michiko Mae (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)

Berlin, 1923 – die krisengeschüttelte Hauptstadt der Weimarer Republik und ihre Parallelwelten in Kunst, Literatur und Wissenschaft stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Ringvorlesung im Sommersemester 2023 an der Freien Universität Berlin. Vom 19. April an halten Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen und Ländern immer mittwochs ab 18.15 Uhr Vorträge – etwa über Franz Kafkas Sicht auf Berlin, über herausragende Filmproduktionen in der Stadt oder Albert Einsteins Berliner Jahre. Organisiert wird die Reihe von der Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Christine Frank in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin. Die Ringvorlesung richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Interessierte können die Vorträge vor Ort oder auch online im Livestream verfolgen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

„Die Situation in Deutschland im Jahr 1923 lässt einige Parallelen zum Krisenpotential unser Gegenwart erkennen“, sagt Christine Frank. Damals wie heute würden Gesellschaften beschleunigte Umbrüche, gewaltsame Konflikte und tiefe Krisen erleben. „All diese Friktionen vor einhundert Jahren haben maßgeblich die Künste und die Wissenschaft jener Zeit geprägt – diese rasanten, widerspruchsreichen Entwicklungen sowie ihre Gegenwartsbezüge stehen im Fokus der Vorlesungsreihe.“

Die Vorträge sollen die Vielfalt der Diskurse und Möglichkeiten aufzeigen, die sich in diesem historischen Jahr in Berlin abzeichneten. Es geht um Kunstschaffende und Wissenschaftler*innen, die sich mit den Krisen ihrer Zeit auseinandersetzten. „Berlin erscheint dabei als Sammel- und Brennpunkt verschiedenster Energien“, betont Christine Frank. „Sie reichen von Vladimir Nabokov bis zu Walter Benjamin, von Viktor Šklovskij bis zur japanischen Unterstützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft.“