Forschungskolloquium zur Wissenschaftsgeschichte

Die photographische Platte als epistemisch-technisches Ding

Datum
16:15 - 17:45 Uhr
Ort
Online
Veranstaltet von
Friedrich Steinle (TU Berlin)
Vortragende Person(en)
Martin Jähnert (TU Berlin)

Über weite Strecken des 19. Jahrhunderts lag die Herstellung und Benutzung der photographischen Platte in der Hand des Photographen. Sie zeichnete sich dabei durch ein hohes Maß an materieller Variabilität und Instabilität aus. Grundlegende photographische Prozesse blieben ebenso unverstanden wie sich die neue Technologie einer standardisierten Vermessungspraxis entzog. Der Vortrag untersucht anhand ausgewählter Beispiele, welche Praktiken der Vermessung es Photographen erlaubten, dieser instabilen Technologie habhaft zu werden, und nimmt dabei die epistemischen Dynamiken zwischen eben diesen Praktiken und der photographischen Platte als epistemisch-technischem Ding in den Blick.

Martin Jähnert ist Wissenschaftshistoriker. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Wissenschaftsgeschichte der TU Berlin leitet er das Projektlabor HistLab im Orientierungsstudium MINTgrün. Seine Forschung widmete sich im Rahmen seiner Promotion “Practicing the Correspondence Principle in the Old Quantum Theory” zunächst der Geschichte der Quantentheorie. Als Post-Doc untersucht er die Geschichte der Lichtmessung im 19. Jahrhundert. Hierzu hat er zunächst das Post-Doc-Projekt „Photometry at the Lighthouse“ am Berliner Zentrum für Wissensgeschichte durchgeführt und entwickelt derzeit ein Projekt zur Vermessung des Instabilen: Photographie und Belichtung.

Aktuelle Informationen zum Kolloquium finden Sie hier.

Meeting-ID: 650 8736 9704, Kenncode: 262112