Die Digitalisierung der Geisteswissenschaften – Methodische und epistemologische Konsequenzen und infrastrukturelle Herausforderungen
Der Vortrag wird zunächst einen groben Überblick über die Entwicklung der Digitalisierung in den Geisteswissenschaften geben – häufig auch als „Digital Humanities (DH)“ oder, im Falle der Geschichtswissenschaften, „Computational History“ bezeichnet –, um dann mit Beispielen digitaler Forschungs- und Infrastrukturprojekte am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Einblicke in die heutige Praxis digitaler geschichtswissenschaftlicher Forschung und ihre Anforderungen an bibliothekarische Infrastrukturen zu bieten. Dabei stellt der Vortrag auch Fragen nach den Auswirkungen des digitalen Formats der Quellen und der technischen Infrastrukturen auf Forschungsfragen, Methoden und den epistemologischen Rahmen, in dem sich die Forschung bewegt. Es geht beispielsweise darum, ob der Einsatz digitaler Werkzeuge bei der Analyse von Texten einen qualitativen Unterschied zu „analogen“ Herangehensweisen bietet. Zudem geht es um die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine in digitalen Forschungsprojekten und um den Vergleich mit den Konsequenzen und Herausforderungen vorangegangener Medienrevolutionen – zum Beispiel dem Beginn des Buchdrucks oder einschneidenden technischen Neuerungen wie der Entwicklung der Fotografie.
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