Das "Opus Postumum" – seniles Alterswerk oder "Schlußstein" der Philosophie Kants?
Lange wurde die These vertreten, dass Kant in seinen letzten Lebensjahren senil geworden sei und seine Niederschriften aus dieser Zeit philosophisch nicht mehr ernst zu nehmen wären. Man berief sich dabei oft auf das Opus postumum und die in ihm enthaltenen Alltagsnotizen sowie auf die besonders im letzten Entwurf von Dezember 1800 bis Februar 1803 scheinbar ohne erkennbare Ordnung beschriebenen Manuskriptseiten. Jacqueline Karl von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erläutert, dass die Arbeit an der Neuedition ein geradezu gegenteiliges Ergebnis liefert. Über die Edition als ein Beispiel für die Zusammenarbeit von Staatsbibliothek und Akademie sprechen Generaldirektor Achim Bonte und Akademiepräsident Christoph Markschies.