Abendkolloquium

ABGESAGT Freud und die Geschichte der Psychoanalyse: Jenseits der biografischen Illusion

Datum
19:00 - 22:00 Uhr
Ort
Wissenschaftskolleg zu Berlin, Wallotstr. 19, 14193 Berlin
Veranstaltet von
Wissenschaftskolleg zu Berlin
Vortragende Person(en)
Andreas Mayer

Seit der Begründung der Psychoanalyse ist Sigmund Freud Gegenstand anhaltender Faszination und Irritation. Die „Freud-Industrie“ wirft unermüdlich Biografien, Romane, Filme und Serien auf den Markt und greift scheinbar mühelos auf das Leben des Wiener Arztes zu, um daraus seine Lehren abzuleiten. Das so entstandene Bild ist zwiespältig: Verehrung und Idealisierung wechseln sich mit ikonoklastischen Versuchen ab, Freuds Theorien durch die Aufdeckung peinlicher Personalien in seinem Leben zu erledigen. 

Diese Fixierung auf die Person Freuds hat vielfach auch die historische Erforschung der Psychoanalyse geprägt. In seinem Vortrag stellt Andreas Mayer die Frage, wie die Geschichte der Psychoanalyse jenseits der „biografischen Illusion“ geschrieben werden kann.  

 

Andreas Mayer: Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin 2019/2020, ist Directeur de recherche am Centre national de recherche scientifique (CNRS) und lehrt Wissenschaftsgeschichte an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte der Human- und Sozialwissenschaften und der Psychoanalyse. In diesem Frühjahr erscheinen Sigmund Freud – zur Einführung (Junius Verlag, 2. Aufl.), Introduction à Sigmund Freud (La Découverte) und The Science of Walking. Investigations Into Locomotion in the Long Nineteenth Century (Chicago University Press). Während seines Aufenthalts am Wissenschaftskolleg arbeitet er an zwei weiteren Monografien: Freud und die Folgen(Metzler) sowie Geschichte der Couch (S. Fischer). 

 

Wir bitten um Ihre Zusage telefonisch unter 030 / 89001-0 oder per E-Mail an rsvp@wiko-berlin.de.