13.08.2020
Das Museum für Naturkunde (MfN) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für das Projekt „Koloniale Provenienzen der Natur. Der Ausbau der Säugetiersammlung um 1900" eine*n Postdoktorand*in, befristet auf 2 Jahre mit der Option auf Verlängerung (Entgeltgruppe E 13 TV-L).
Projektbeschreibung
Seit einigen Jahren widmet sich die Abteilung Kultur- und Sozialwissenschaften der Natur verstärkt der kolonialen Geschichte des Museums und seiner Sammlungen. Das Projekt „Koloniale Provenienzen der Natur. Der Ausbau der Säugetiersammlung um 1900" setzt diese Arbeiten fort. Es untersucht die Geschichte der Säugetiersammlung des MfN in den Jahren von ca. 1880 bis 1920. In diesem Zeitraum wuchs die Sammlung in einem Ausmaß an, das historisch einmalig bleiben sollte. Bereits 1910 galt sie als weltbeste zoologische Sammlung, was nicht zuletzt an der Menge und Einzigartigkeit des zur Verfügung stehenden Materials lag. Diesen Zuwachs machten kolonial- und wissenschaftspolitische Bedingungen möglich, die von prägenden Persönlichkeiten in Wissenschaft und Museum für den Ausbau von Netzwerken und die Umsetzung von Forschungsinteressen genutzt wurden. Ziel des Projekts ist es erstens, das Zusammenspiel der beteiligten Akteure zu untersuchen, indem die relevanten historischen Rahmenbedingungen, die treibenden Interessen und Motivationen sowie die Netzwerke rekonstruiert werden und die Institutionalisierung des kolonialen Sammelns am MfN beschrieben wird. Zweitens trägt das Projekt zu einer interdisziplinären Geschichte kolonialen Sammelns bei. Es integriert die Zoologie in die eng verbundene Geschichte der ethnologischen, biologischanthropologischen und weiteren naturkundlichen Sammlungen in Berlin und trägt damit dem Befund Rechnung, dass im Untersuchungszeitraum nahezu immer fächer - bzw. disziplinübergreifend gesammelt wurde. Drittens zielt das Projekt auf den Aufbau bzw. die Vertiefung von Kooperationen zu Herkunftsregionen der Objekte. Viertens ist geplant, Ergebnisse des Projekts zur Geschichte einzelner Objekte in die Datenbanken des MfN zu integrieren. Das Projekt wird durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gefördert.
Aufgabengebiet
- Konzeption und Durchführung des wissenschaftlichen Forschungsprojekts „Koloniale Provenienzen der Natur. Der Ausbau der Säugetiersammlung am Museum für Naturkunde Berlin um 1900"
- Kommunikation und Diskussion der Ergebnisse innerhalb und außerhalb des MfN
- Konzeption und Durchführung eines internationalen Workshops zum Thema
- Integration der Ergebnisse auf Objektebene in eine Datenbank
- Konzeption und Durchführung einer Podiumsdiskussion zum Thema
- Publikation der Ergebnisse
Anforderungen
- abgeschlossenes Studium und Promotion in Geschichte, Wissenschaftsgeschichte oder verwandten Disziplinen
- ausgewiesene Expertise in Wissenschaftsgeschichte, Kolonialgeschichte, Museumsgeschichte, Expeditionsgeschichte
- Vertrautheit mit der Geschichte naturkundlicher Sammlungen in Berlin
- Kenntnis der relevanten Archive
- Erfahrung in Konzeption und Umsetzung von Veranstaltungen
- gute Deutschkenntnisse
- sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- Teamfähigkeit; zeitliche Flexibilität; Belastbarkeit
Hinweise
Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen. Schwerbehinderte Bewerber*innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) bis zum 24.08.2020 bevorzugt über unser Bewerbungsportal.
Für Auskünfte zum Bewerbungsverfahren wenden Sie sich bitte an recruiting@mfn.berlin.