Kunstkammern

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
SoSe 2022
Standort
Digital
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Fr
Zeit
10-12
E-Mail
ute.frietsch@hu-berlin.de

Details

Die Kunstkammern der Frühen Neuzeit werden seit einigen Jahrzehnten als Vorformen der modernen Museen (der Wissenschafts-, Kunst-, Naturkunde- sowie Technikmuseen) sowie der privaten Sammlungen erforscht. Sie waren u.a. Räume des Sammelns, der Repräsentation, der Kontemplation und der Forschung. An den Höfen des 15. bis 18. Jahrhunderts stellten sie Räume des Wissens dar, die mit anderen Wissensräumen wie etwa den alchemischen Laboratorien, den Werkstätten der Künstler und Kunsthandwerker und den Bibliotheken in engem Zusammenhang standen. Im Seminar widmen wir uns insbesondere der Kunstkammer Rudolfs II., die als Sammlung des Prager Kaiserhofes eine der bedeutendsten Kunstkammern der Frühen Neuzeit war. Die erhaltenen Artefakte sind heute zu einem großen Teil Bestand des Kunsthistorischen Museum Wien. Wir lernen zwischen Naturalia, Artificialia und Scientifica zu unterscheiden und diese Unterscheidung auf die heutigen Kategorien (wie Natur, Kunst, Wissenschaft, Technik) zu beziehen. Wir diskutieren außerdem die Kategorien der „Mirabilia“ und der „Exotica“ aus wissens- und kulturgeschichtlicher Perspektive. Ein Vergleich mit dem Ausstellungskonzept des Humboldt Forum und eine Exkursion in das Humboldt Forum sind vorgesehen.

Literature

Sabine Haag, Franz Kirchweger und Paulus Rainer (Hg.): Das Haus Habsburg und die Welt der fürstlichen Kunstkammern im 16. und 17. Jahrhundert. Schriften des Kunsthistorischen Museums, Band 15, Wien 2015.