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Die Vorlesung setzt Mitte des 19. Jahrhunderts ein – in einer Zeit, in der sich die naturwissenschaftliche Forschung mehr und mehr professionalisierte und in einer Vielzahl von Einzeldisziplinen institutionalisierte. Die Naturwissenschaften spielten indes nicht nur innerhalb der akademischen Welt eine wichtige Rolle. Stark verzahnt mit Technik waren sie auch entscheidend involviert in eine Reihe nationaler Expansionsprojekte. Die Vorlesung thematisiert weiter wichtige Entwicklungen des frühen 20. Jahrhunderts wie die Entwicklung der Relativitäts- und Quantentheorie oder die Wiederentdeckung der Mendelschen Gesetze. Das frühe 20. Jahrhundert ist außerdem geprägt von der – nach der Phase der Spezialisierung einsetzenden – Verbindung wissenschaftlicher Felder; etwa der Einführung statistischer Verfahren beim Studium biologischer Vorgänge oder der Anwendung physikalischer Methoden in der Chemie. Wir besprechen außerdem, warum der Erste Weltkrieg gerne als „Krieg der Chemiker“ und der Zweite als „Krieg der Physiker“ bezeichnet wird und wie die beiden Weltkriege ihrerseits die Wissenschaftslandschaft wesentlich umstrukturierten. Mit Blick auf die zweite Jahrhunderthälfte fokussiert die Vorlesung schließlich auf die Themen Wissenschaft im Kalten Krieg, Big Science und wissenschaftliche Expertise im Dienste der Politik.
Parallel und abgestimmt zur Vorlesung findet (mittwochs von 10-12 Uhr) ein Seminar statt, in der Quellen zum Vorlesungsstoff gelesen und diskutiert werden. Die Teilnahme daran ist nicht zwingend, aber hilfreich und empfohlen.