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Der Wissenschaftsstandort Berlin zählt mit fünf staatlichen Universitäten, über 40 Hochschulen und mehr als 70 außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu den größten in Europa. Mehr als 40 Nobelpreisträger haben hier geforscht und gelehrt. Bereits die kaiserliche Reichshauptstadt Berlin galt als Zentrum wissenschaftlicher Exzellenz – und war zugleich ein Ort enger Verflechtung zwischen Wissenschaft und Politik. Im „Zeitalter der Extreme“ (Eric Hobsbawm) wurde die Unabhängigkeit der Wissenschaft immer wieder infrage gestellt. Das Seminar untersucht anhand ausgewählter Fallbeispiele aus verschiedenen Disziplinen das Verhältnis von „Wissenschaft und Politik als Ressource füreinander“ (Mitchell G. Ash). Für den Zeitraum von 1871 bis 1945 soll einerseits untersucht werden, welche Auswirkungen politische Systemwechsel auf das Wissenschaftssystem in Deutschland hatten. Andererseits soll beleuchtet werden, inwiefern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler politische Entscheidungen beeinflussten und welche Akteure als „Grenzgänger“ zwischen Wissenschaft und Politik bezeichnet werden können.
Mitchell G. Ash, Wissenschaft und Politik als Ressource füreinander, in: Rüdiger vom Bruch u. Brigitte Kaderas (Hg.), Wissenschaften und Wissenschaftspolitik. Bestandsaufnahmen zu Formationen, Brüchen und Kontinuitäten im Deutschland des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2002, S. 32-51; Michael Erbe, Von Leibniz zu Einstein. Drei Jahrhunderte Wissenschaft in Berlin, Berlin 2010.