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Wissenschaftliche Arbeit basiert auf – mehr oder weniger sichtbaren – Infrastrukturen. Sie ermöglichen und prägen die Produktion, Verbreitung und Institutionalisierung von Wissen. Die Übung versteht die Geschichte von Infrastrukturen als genealogisch-kritischen Ansatzpunkt, um das Zusammenspiel von Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft in diesen Prozessen zu untersuchen. Wir beschäftigen uns mit wissenschaftlichen Expeditionen und Laboren, Eisenbahn- und Wasserstraßennetzen sowie Telekommunikationssystemen und Rechenzentren und fragen danach, wie diese materiellen und organisatorischen Systeme die Praktiken und Materialitäten der Wissensproduktion in der modernen Geschichte geformt haben. Anhand historischer Fallstudien und einschlägiger theoretischer Ansätze diskutieren wir, wie Infrastrukturen Machtverhältnisse widerspiegeln und verstärken – von kolonialen Rohstoffnetzwerken bis hin zum Aufstieg globaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter.
Die Seminartexte sind überwiegend englischsprachig. Die Diskussion kann in deutscher und englischer Sprache geführt werden.