Einführung in die Computergestützte Diskursanalyse mit Python

Diskurse sind überall. Wir finden sie in der Wissenschaft, in den Medien, in der Politik und in allen anderen gesellschaftlichen Sphären. Doch worum drehen sich solche Diskurse und wie entwickeln sie sich im Zeitverlauf? Welche Akteure kommen in oder durch die Diskurse zum Sprechen? Welche Aushandlungsprozesse finden in Diskursen statt? Welche Hierarchien und Machtwirkungen entstehen? Das Seminar erklärt einführend und anhand von konkreten Beispielen, wie sich solche und ähnliche diskurstheoretische Forschungsfragen mit Hilfe computergestützter Methoden innerhalb der sehr zugänglichen Programmiersprache Python bearbeiten lassen. Dabei wird auch erläutert, wie diese Methoden qualitative Analysen unterstützen können und inwiefern sie sogar über qualitative Analysen hinauszugehen vermögen. Im Verlauf des Seminars nehmen wir die gesamte “Daten-Pipeline” in den Blick: Angefangen von der Sammlung von Text- und Metadaten im Internet (Web-Scraping), über die Aufbereitung und Analyse der Daten, bis hin zur geeigneten Visualisierung und Präsentation der Ergebnisse. Zu den behandelten Analyseverfahren gehören Häufigkeits-, Kookkurrenz- und Netzwerkanalysen, Topic Modeling, sowie die Verwendung von Large Language Models zum “Verständnis” von Textinhalten. Quasi “nebenbei” vermittelt das Seminar grundlegende Funktionsweisen der Python-Programmierung, zu der keine besonderen Vorkenntnisse vorausgesetzt werden. Teilnehmende sollten neben dem Interesse an diskursanalytischen Fragen vor allem eine hohe Lernbereitschaft sowie Neugier aufs Programmieren mitbringen.