Kampf um die Vergangenheit. Historikerstreite im Vergleich: Deutschland - Frankreich – Israel

Humboldt-Universität zu Berlin

Information

Course Type
HS/SE
Semester
SoSe 2024
Location
SO 22 0.03
SWS
2
Start
Frequency
wöchentlich
Day
Mo
Time
12–14
Registration
Maximal 20 Teilnehmer_Innen
E-Mail
philipp.felsch@hu-berlin.de

Details

Man hat von „kollektiver Amnesie“, „kommunikativem Beschweigen“ und „forgetting as a way of life“ gesprochen, um das Verhältnis der Nachkriegseuropäer zu ihrer jüngsten Vergangenheit zu charakterisieren. Erst im Lauf der 1980er und 1990er Jahre fanden zuerst in der Bundesrepublik und dann in Frankreich (und vielen anderen europäischen Ländern) große öffentliche Debatten über den Umgang mit der Gewaltgeschichte des Zweiten Weltkriegs und mit dem Holocaust statt. Aber nicht nur in Europa, auch in Israel kamen die sog. „neuen Historiker“ auf die israelische Staatsgründung und das Shoa-Gedenken zurück. Warum wurden die gängigen Erinnerungen, Erzählungen und Mythen ausgerechnet damals, vier Jahrzehnte nach dem Ende des Krieges, in Frage gestellt? Wie haben diese „Historikerstreite“ die jeweiligen Erinnerungskulturen geprägt? Und warum stehen ihre Ergebnisse heute von Neuem zur Debatte?