Geschichtsschreibung in Südasien 1800 – 2000

Humboldt-Universität zu Berlin

Information

Course Type
SE
Semester
SoSe 2024
Location
I 118, 315
SWS
2
Start
Day
Do
Time
10-12
Registration
Maximal 35 Teilnehmer_Innen
E-Mail
michael.mann@asa.hu-berlin.de

Details

Geschichte kann in unterschiedlichen Formen erinnert und erzählt werden. Dazu gehören mündliche und schriftliche Überlieferungen wie Erzählungen und Geschichten sowie geschriebene Geschichte. Sie alle haben die Aufgabe, Vergangenes zu erinnern und sich die Vergangenheit zu vergegenwärtigen. Dabei ist es entscheidend, was erinnert und warum gerade das eine und nicht das andere tradiert werden soll. Auch was vergessen, sprich aus dem kollektiven Gedächtnis gestrichen oder entfernt werden soll, ist bei dem Prozess der Erinnerung wichtig. Das gilt besonders für die nationale Geschichtsschreibung, wie sie durch den Wissenschaftsbetrieb des 19. Jahrhunderts gefördert, wenn nicht sogar erst möglich gemacht wurde. Solche nationalen Geschichtsnarrative akzeptieren die meisten Bewohner eines Landes oft unhinterfragt, weil die ihnen präsentierte Geschichte Sinn ergibt. Das genau ist die Aufgabe einer jeglichen Geschichtserzählung: nämlich der Gegenwart einen Sinn zu geben. Dies für Südasien im 19. und 20. Jahrhundert aufzuzeigen, welche Formen der Geschichtsschreibung der britische Kolonialstaat wie auch die unabhängigen Staaten Indien und Pakistan entwickelten, wird Ziel des Seminars sein.