Information
Details
In der Übung sollen einerseits die theoretischen Grundlagen der Gender Studies kennengelernt und besprochen werden (Judith Butler, Nina Degele u.a.); andererseits geht es um ihre Anwendung in den Altertumswissenschaften. Neben der Geschichte der Beschäftigung mit dem Geschlecht als Kategorie zur Erforschung antiker Gesellschaften werden die unterschiedlichen Perspektiven der aktuellen Genderforschung in den Blick genommen. Dazu gehören Konzepte der Weiblichkeit und Männlichkeit, der sexuellen Identität und Orientierung, das Phänomen der Intersektionalität oder die Frage nach der Wahrnehmung und dem Umgang mit non-binären Geschlechtsidentitäten oder Cross-Gender in der Antike. Das Ziel ist es, die Entwicklung der Gender Studies in den letzten Jahrzehnten nachzuvollziehen, das Potential und Mehrwert dieses Zugangs herauszuarbeiten, aber auch seine Grenzen und Desiderata festzustellen.
Corbeill, A.: Gender Studies, in: Barchiesi, A./Scheidel, W. (Hgg.): Oxford Handbook of Roman Studies, Oxford 2010, 220–233; Eckert, A.: Entwicklungslinien der Gender-Forschung in den deutschsprachigen Altertumswissenschaften, in: Bothe, A./Schuh, D. (Hgg.): Geschlecht in der Geschichte. Integriert oder separiert? Gender als historische Forschungskategorie, Bielefeld 2014, 237–257; Habermas, R.: Geschlechtergeschichte und „anthropology of gender“, Historische Anthropologie 1, 1993, 485–509; Waldner, K.: Gender Studies in den klassischen Altertumswissenschaften, in: Lohwasser, A. (Hg.): Geschlechterforschung in der Ägyptologie und Sudanarchäologie, Berlin 2000, 25–31.