Organisatorisches
Eine Voranmeldung per Mail an karin.martensen@tu-berlin.de bis zum 6. April 2020 ist zwingend.
Details
Warum sollen wir uns überhaupt mit alten Tonaufnahmen bzw. Aufnahmegeräten beschäftigen? Die klingen doch sowieso schlecht, oder? Im Seminar soll die Geschichte der Musikproduktion beleuchtet werden, und zwar u.a. am Beispiel der Edison Inc. und von His Master’s Voice. Dies soll mit Hilfe von Referaten geschehen sowie auf der Basis von Materialien aus dem Archiv von Thomas Alva Edison (New Jersey), dem Archiv der EMI (London) und dem Archiv der Sony Music (New York). Die praktische Anschauung alter Tonaufnahmen und Aufnahmegeräte soll durch eine Exkursion zum Ethnologischen Museum in Berlin-Dahlem vermittelt werden. Außerdem kann wahrscheinlich eine weitere Exkursion zum Deutschen Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig stattfinden, wo wir die Ausstellung „Von der Edison-Walze zur Blu-ray“ ansehen können. Die Details hierzu müssten in der ersten gemeinsamen Sitzung geklärt werden. Schließlich soll im Seminar anhand von Quellen, Texten und Tonaufnahmen ein Verständnis für die Medialität von Tonaufnahmen entwickelt werden. In der Summe geht es um die Frage, was Tonaufnahme(geräte) in der Historie bedeuteten und bis heute bedeuten: Inwiefern veränderten sie Vorstellung und Nutzung von Stimme und Ohr? Was bedeutet ,High Fidelity' heute? Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Sprache und Kommunikation/Fachgebiet Audiokommunikation und des Instituts für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte/Fachgebiet Technikgeschichte.
Bernhard Rzehulka, »Abbild oder produktive Distanz? Versuch über ästhetische Bedingungen der Schallplatte«, in: Gehörgänge. Zur Ästhetik der musikalischen Aufführung und ihrer technischen Reproduktion, hrsg. von Matthias Fischer u. a., München 1986, S. 85–114; Jochen Stolla, Abbild und Autonomie – Zur Klangbildgestaltung bei Aufnahmen klassischer Musik 1950–1994, Marburg 2004.