Prof. Dr. Ina Kerner
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Feministische Standpunkttheorien entstanden in den 1980er Jahren im Zuge der Kritik an wissenschaftlicher Objektivität und an der angeblichen Neutralität von Forschenden und von Forschungsinstitutionen. Wegleitend für die Entwicklung dieser kritischen Wissenschaftstheorie ist die Forderung, dass die Positionierung von Forschenden in gesellschaftlichen Machtkonstellationen nicht nur transparent gemacht, sondern in den Prozess der Wissensproduktion einbezogen werden soll. Im Seminar fragen wir nach der Anschlussfähigkeit feministischer Standpunkttheorien für die Sozialwissenschaften. Im Zentrum steht die Analyse von Geschlecht in gesellschaftlichen sowie globalen Machtverhältnissen. Diskutiert werden u.a. Texte von Patricia Hill Collins, bell hooks, Uma Narayan, Donna Haraway und Sandra Harding. Es werden in erster Linie englischsprachige Texte gelesen.
Harding, Sandra (Hg.), The Feminist Standpoint Theory Reader, New York 2004: Routledge.
Singer, Mona: „Feministische Wissenschaftskritik und Epistemologie: Voraussetzungen, Positionen, Perspektiven“, in: Becker, Ruth, Beate Kortendiek (Hg.) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie, Wiesbaden 2010: VS Verlag, 292-301.