VERSCHOBEN Die Figur der Erde II: Philosophie - Geologie - Geographie

Die Lehrveranstaltung wird aus organisatorischen Gründen im WiSe 2021/22 stattfinden. 

Im Kontext der Debatten um das Anthropozän haben in jüngster Zeit Begriffe und Theoriefragmente aus den Geowissenschaften zunehmend Eingang in geistes- und kulturwissenschaftliche Debatten gefunden. Dabei gerät oft aus dem Blick, dass das Verhältnis von Philosophie, Geologie und Geographie bereits in den Jahrzehnten um 1800 eng war und dass die wissenschaftlichen und philosophischen Konzeptionen der Erde sowohl mit zeitgenössischen Vorstellungen von Globalität als auch mit dem modernen Rassendiskurs auf die eine oder andere Art verbunden waren. Im Seminar sollen zunächst Artikulationen der Erde im Kontext der Naturphilosophie des frühen 19. Jahrhunderts analysiert werden (Alexander von Humboldt, Carl Ritter, Henrik Steffens, Hegel). In einem zweiten Teil sollen die „geophilosophischen“ Positionen von Heidegger, Deleuze/Guattari und Michel Serres, auf die der gegenwärtige „geological turn“ teils implizit, teils explizit rekurriert, analysiert und kritisch diskutiert werden. Die Teilnahme am Seminar „Die Figur der Erde. Genealogie und Kritik des ‚geological turn‘“ im WS 2020/21 wird nicht vorausgesetzt.