Interdependente Ungleichheiten: Die Dimension der Wissenszirkulation

Freie Universität Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
Proj
Semester
SoSe 2020
Standort
Rüdes 54/56, K05
SWS
2
Start
Tag
Block

Details

Wie zirkuliert Wissen im transregionalen Feld der Sozial- und Geisteswissenschaften? Welche Strategien gibt es zur Dezentrierung im Kontext einer langen und andauernden westlichen Hegemonie? Ziel des Seminars ist es, interdependente Ungleichheiten in der sozial- und geisteswissenschaftlichen Ideenzirkulation aus einer transregionalen und interdisziplinären Perspektive zu diskutieren. Im ersten Teil werden einige zentrale konzeptuelle Beiträge zur Analyse struktureller Nord-Süd-Asymmetrien präsentiert: das Zentrum-Peripherie-Modell im Rahmen der Produktion und Zirkulation von Theorien, das Phänomen der Marginalität, Segmentarisierung und strukturellen Heterogenität in den Peripherien sowie die akademischen Abhängigkeiten, asymmetrische Rezeptionsprozesse und Arbeitsteilung. Im zweiten Teil werden empirische Fallstudien aus verschiedenen Disziplinen und Bereichen (Philosophie, Soziologie, Gender Studies, Entwicklungsstudien) aus dem globalen Süden (Lateinamerika und Afrika) analysiert und dabei die unterschiedlichen Dimensionen von Ungleichheiten in der Wissenszirkulation (Gender, Ethnizität, Nationalität, Sprache, Räume) berücksichtigt. Zum Schluss werden aktuelle Projekte und Strategien zur Transformation der Nord-Süd-Asymmetrien vorgestellt und diskutiert: ‚Europa provinzialisieren’, ‚Decentring Sociology‘, ‚Southern Theories‘ und ‚giro decolonial‘.

Literature

Connell, Raewyn (2007): Southern Theory. The global dynamics of knowledge in social science. Australien: Allen & Unwin. -- Comaroff, Jean/ Comaroff, John (2007): Theory from the South. Or, how Euro-America is evolving toward Africa. Boulder: Paradigm.? -- Keim, Wiebke/ Çelik, Ercüment (ed.) (2014): Global Knowledge Production in the Social Sciences. Made in Circulation. Dorchester: Ashgate.