Gegenwartsliteratur und/als Wunderkammer

Freie Universität Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
VS
Semester
SoSe 2023
Standort
Habel 45 JK 26/101
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Do
Zeit
10-12
E-Mail
i.krueger-fuerhoff@fu-berlin.de

Details

Als Wunderkammern werden üblicherweise private Sammlungen des 16. bis 18. Jahrhunderts bezeichnet, die außergewöhnliche Objekte (Naturalia, Artificialia, Scientifica und Exotica) präsentierten; durch die Ausdifferenzierung der Wissenschaften und die Einrichtung öffentlicher Museen wurden sie auf unterschiedliche Institutionen aufgeteilt, erfahren aber in aktuellen Ausstellungen und museumstheoretischen Debatten erneute Aufmerksamkeit. Im Seminar wollen wir gemeinsam mögliche Verbindungen zwischen Wunderkammer und Gegenwartsliteratur untersuchen. Dabei geht es um Erzählungen über Sammlungen, die Staunen auslösen und tiefere Einsichten anbieten, um historische Romane, die Orte mit ihren Personen und Objekten insgesamt als Analogie zur Wunderkammer entwerfen und um Werke, die heterogene Phänomene so zueinander in Bezug setzen, dass sie in ihrer Struktur an Wunderkammern erinnern. Zentrale Texte (bitte als Taschenbücher erwerben) sind Thomas Hettche, Pfaueninsel (2014), Judith Schalansky, Verzeichnis einiger Verluste (2018) und Barbara Zemann, Immerjahn (2020), ergänzt um Forschungsliteratur aus unterschiedlichen Disziplinen.