Eine große Plage. Die Cholera im 19. Jahrhundert

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
SoSe 2021
Standort
Online
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Mi
Zeit
10-12
E-Mail
hamananj@cms.hu-berlin.de

Details

Die Cholera gilt als „Leitkrankheit“ des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1831 und 1892 sorgte sie in Europa in sechs pandemischen Wellen für Angst und Schrecken in der Bevölkerung, befeuerte einen langwierigen Streit unter den Ärzten und stellte die Regierungen vor enorme Herausforderungen. Seuchen waren bislang vor allem Gegenstand der medizingeschichtlichen Forschung, wobei ihre Bedeutung für die allgemeine Geschichte des 19. Jahrhunderts eine untergeordnete Rolle spielte. Ob als Symptom einer globalisierten Welt, als Seismographen für soziale Ungerechtigkeiten, als Innovationsmotoren oder aber als Antrieb für Verschwörungen, Abneigung und Ausgrenzung – Seuchen waren (und sind) ein wirkmächtiger Teil der Geschichte. Die Auseinandersetzung mit Seuchen allgemein und der Cholera im Speziellen, bietet zahlreiche Schnittstellen für eine Politik-, Sozial-, Wirtschafts- und nicht zuletzt Emotions- und Sicherheitsgeschichte Europas. Im Seminar wird anhand einschlägiger Forschungsliteratur ein Überblick über den Forschungsstand zur Geschichte der Cholera erarbeitet und durch zeitgenössische (zumeist digitalisierte) Quellen nach möglichen Zugängen zur Geschichte der Cholera gefragt.