Das Eigene und das Fremde: Eine Einführung in die Bildungsgeschichte Indiens

Humboldt-Universität zu Berlin

Organisatorisches

Kurstyp
SE
Semester
SoSe 2020
SWS
2
Start
Rhythmus
wöchentlich
Tag
Mi
Zeit
16-18
E-Mail
marcelo.caruso@hu-berlin.de

Details

In Südasien – hier insbesondere anhand des Falles Indien – zeigen sich sowohl die Leistungen wie die Aporien moderner Bildungssysteme. Zum einen zeigten sich modernisierende bzw. disruptive Effekte durch die Einführung von Bildungsinstitutionen westlicher Prägung und ihre Aufnahme und Veränderung durch lokale Akteure. Zum anderen wurden wesentliche Versprechen und Funktionen moderner Bildungssysteme durch traditionelle Strukturen unterlaufen – hier sei an das Kastenwesen und an die Frage der Beschulung der Frauen erinnert. Moderne indische Bildungsgeschichte ist demnach eine kontinuierliche Aushandlung zwischen den vermeintlich „eigenen“ Elementen und den „Fremden“ Neuerungen. Diese Problemstellung steht im Zentrum der Veranstaltung als roten Faden durch die Bildungsgeschichte Indiens. Das Seminar bietet einen Überblick über die Institutionen und Praktiken der Bildung in Indien am Vorabend der Ankunft britischer Herrschaft in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die Entstehung und Aushandlung von Bildungsinstitutionen im kolonialen Kontext und die Emergenz von Unabhängigkeits- und nationalistischen Bewegungen. Es wird zusätzlich die Frage aufgeworfen, wie heute die Diskussion über das Eigene und das Fremde in der Bildungspolitik Indiens verhandelt wird. Englische Lesekenntnisse sind nötig.